Geschichte der Abteilung Tischtennis:
Gegründet wurde die Sparte im Frühjahr 1968 auf Beschluss des damaligen Vorstands des Sportvereins Wingerode. Zu dieser Zeit erklärte sich Sportfreund Paul Kramer bereit die neugegründete Sparte Tischtennis zu leiten.
Bereits im Herbst des gleichen Jahres begann der Punktspielbetrieb für die Mannschaft der SG Wingerode in der II. Kreisklasse. Für die damalige Mannschaft spielten die Sportfreunde Georg Gürtler, Berthold Gürtler, Paul Kramer, Walter Tauber, Herbert Gerasch und Heinz Meyer.
Bereits nach der ersten Saison 1968/69 stand die Mannschaft als Aufsteiger in die I. Kreisklasse fest. Stetig wurde nun an der Leistungssteigerung der Spieler und der Vergrößerung der Sparte Tischtennis gearbeitet. 1970 wurde die Leitung der Sparte von Sportfreund Heinz Meyer übernommen. Im selben Jahr konnte bereits eine zweite Mannschaft für die SG Wingerode gegründet werden.
Neben diesen Ereignissen gab es ein großes Problem! Ein passendes Spiellokal in Wingerode musste gefunden werden. Die bisher einzige Möglichkeit zum Tischtennis spielen bot der Gemeindesaal. Dort war aber der damalige Gastwirt Ernst Jung sehr geschäftig und organisierte viele Veranstaltungen, was dazu führte, dass der Spielbetrieb nur bedingt möglich war. So konnten im Spieljahr 1972/73 keine Heimspiele durchgeführt werden.
Nach Alternativen musste nun Ausschau gehalten werden. Ein besseres Spiellokal fand sich im Saal von Walter Hausmann. Dieser wurde zu der damaligen Zeit als Lager für Erdbeerkisten und andere Behälter der OGS Heiligenstadt/Leinefelde benutzt. Es galt nun den Eigentümer Walter Hausmann, unseren Ortsbürgermeister Walter Hartleib und den Leiter der OGS Hubert Gassmann davon zu überzeugen. Es konnten alle für unsere Sache gewonnen werden und man stand vor einer neuen Aufgabe. Der Saal war baulich in einem denkbar schlechten Zustand, sodass in einer beispielhaften Aktion ein sehr großer Arbeitsaufwand geleistet wurde, um den Saal spielbereit herzurichten.
Hierzu seien ein paar Zahlen genannt:
Für die Arbeitseinsätze wurden weit mehr als 600 Std. benötigt. Besonders gilt hier der Dank den nachstehenden Sportfreunden, welche sich durch ihre vielen geleisteten Arbeitsstunden besonders hervorgehoben haben:
- Werner Orlob (120 Std.)
- Walter Tauber (88 Std.)
- Berthold Gürtler (82 Std.)
- Franz Weber (45 Std.)
- Bodo Scheide (40 Std.)
Auch der damalige Spartenleiter war zu allen Einsätzen anwesend. Natürlich musste neben den passenden Werkzeugen auch das Material für den Umbau des Saals besorgt werden.
Ein weiterer sehr wichtiger Punkt für die Sparte Tischtennis ist natürlich die Nachwuchsarbeit, um sicherzustellen, dass auch nach mehreren Jahren noch Spieler für die Mannschaften der eigenen Reihen da sind. Dies wurde in den folgenden Jahren so gut organisiert, dass bereits im Jahre 1978
- zwei Schülermannschaften
- zwei männliche Jugendmannschaften
- und zwei weibliche Jugendmannschaften gemeldet werden konnten.
Außerdem waren auch noch vier Herrenmannschaften für den Punktspielbetrieb gemeldet. Um dies zu ermöglichen musste einige Stunden mit den Anfängern geübt und mit Geduld die ersten Schläge erklärt werden. Dabei zeichneten sich durch jahrelanges Engagement die Sportfreunde Heinz Meyer (über 10 Jahre), Franz Weber (über 8 Jahre), Berthold Gürtler (über 2 Jahre) und Erich Glorius (über 2 Jahre) aus.
Günther Wenderott, von den Kleinen liebevoll „Onkel Günther“ genannt, übernahm die Nachwuchsarbeit ab den neunziger Jahren. Auch er zeigte den zum Teil aufmüpfigen Anfängern mit sehr viel Geduld, wie man den Schläger richtig hält oder auch mal einen „Top Spin“ zieht. So brachte er die ortsansässigen Talente unseres Vereins nach vorn.
Zurück zum Geschichtlichen. Nach elf Jahren gewann Wingerode im Spieljahr 1981/82 die Mannschaftskreismeisterschaften und konnte zum ersten Mal den Aufstieg in die Bezirksliga feiern. Hinzu kam, dass im Jahre 1981 die neue Turnhalle der Gemeinde Wingerode eingeweiht wurde. Hier waren nun weitaus bessere Spielbedingungen für den Tischtennissport gegeben. Es konnten ab diesem Zeitpunkt auch Pokalturniere mit mehreren Mannschaften in Wingerode durchgeführt werden. Es kam nun also öfter zu sportlichen Wettstreiten und geselligen Abenden. Hierbei seien die Sportfreunde von Motor Eisenach, SG Urbach, Aktivist Bleicherode, Post Mühlhausen mit Heinz und Brigitte Schneider oder auch andere Tischtennisabteilungen, deren Namen alle zu nennen den Rahmen hier sprengen würde, genannt.
Im Jahre 1987 konnte auch die 2. Herrenmannschaft den Aufstieg in die Bezirksliga feiern, musste sich aber leider mit nur einer Saison in der Bezirksliga zufrieden geben und wieder absteigen.
Nach 18 Jahren in der Bezirksliga, musste auch die 1. Herrenmannschaft den Abstieg hinnehmen. Dazu kam es, weil mehrere Sportfreunde der 1. Mannschaft aufhörten zu spielen oder aber den Verein wechselten.
Trotz alledem wurde 1998 zum Jubiläum „30 Jahre Tischtennis“ eine Festwoche gestaltet. Hierbei wurde ein Werbespiel zwischen Erfurt und Seulingen organisiert, außerdem ein Pokalturnier an dem neun Mannschaften teilnahmen und zu guter Letzt ein geselliger Festabend mit unseren Partnerinnen veranstaltet. Dieser bildete den Abschluss einer aufregenden Tischtenniswoche.
Es bleibt zu erwähnen, dass Wingerode nach dem Abstieg 1998 dreimal die Möglichkeit hatte wieder in die Bezirksliga aufzusteigen. Aber selbst als Wingerode im Spieljahr 2001/02 den Kreismeistertitel gewann und auch die 2. Herrenmannschaft einen der vorderen Plätze belegte wurde sich gegen den Aufstieg und für die Kreisliga entschieden. Dennoch wurden wir von der Gemeinde mit einer Förderung in Form von sieben „Sponeta“-Tischen einschließlich Netzen und Spielfeldumrandungen belohnt. Hierbei hatte der Spartenleiter Heinz Meyer besondere Anteile.
Mit dem Nachwuchs sah es 1997/98 auch nicht ganz so rosig aus, sodass keine Jugendmannschaft gemeldet werden konnte. Unter Leitung von „Onkel Günther“ wurde die Nachwuchsarbeit fortgeführt mit dem Ergebnis, dass im Spieljahr 1998/99 nun doch wieder eine Jugend und eine Schülermannschaft an den Start gingen. Viele Opfer mussten von Günther gebracht werden, wenn die Jugendspieler samstags zu Punktspielen gefahren werden mussten. So wäre bei einem Auswärtsspiel gegen Birkungen doch beinahe eine Ölwanne zu Bruch gegangen, weil Günther den Bahnübergang leichtsinnig etwas zu schnell genommen hatte.
Auch einige Bälle wurden zweckentfremdet, von den Jugendlichen quasi „geopfert“. Damit hatte die Jugend so ihren Spaß und auch andere außer Günther ihren Ärger.
Unser Verein hat auch gute Spieler hervorgebracht. So kann man sagen, dass in den ersten Jahren des Bestehens die Gebrüder Gürtler sportlich dominierten, welche dann vom Wenderott – „Clan“ in dieser Hinsicht abgelöst wurden. Georg Gürtler war Leistungsträger des Vereins in den siebziger Jahren. Es folgte Heiko Wenderott, der mit 13 Jahren 1984 schon Jugendkreismeister wurde. Die Dorfmeisterschaften gewann er ab dem Jahr 1986 regelmäßig. Insgesamt sieben Mal bis 1995 ging der Titel in die Kirchstraße zu Heiko, danach wechselte auch er vorerst den Verein.
Damit auch das kulturelle Leben im Verein nicht zu kurz kommt und um auch die Frauen der Spieler für unsere Sache zu gewinnen, wurden Jahr für Jahr, Winter wie Sommer Feste gefeiert. So gab es auch Schlachtfeste mit Hammel- und Schweinebraten, Ausflüge ins Grüne und später den jährlichen Kegelabend.
Last but not least:
Unvergessen bleiben für uns wohl die sportlichen und gesellschaftlichen Begegnungen mit unseren Tischtennis-Freunden aus Seulingen. Bereits vor der Wende fand 1988 ein Spiel klammheimlich in Wingerode statt. Es durfte damals natürlich nicht bekannt werden, woher die Mannschaft war. Aus diesem Grund fand dieser erste gesellige Abend mit den Seulingern ganz privat bei Sportfreund Heinz Meyer statt. Von da an wurde über 15 Jahre an dieser Partnerschaft festgehalten mit jährlich einem Spiel, abwechselnd in Seulingen oder bei uns.
Die Leiter der Abteilung waren:
1968-1970 Paul Kramer
1970-1978 Heinz Meyer
1978- 1986 Franz Weber
1986-1990 Friedbert Rode
1990-2004 Heinz Meyer
2004- 2006 Thomas Rosenthal
ab 2006 Uwe Schönekaes
HM/BG